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Julian Rösner im Gespräch mit einem Kollegen.

Auf eine Tasse Kaffee mit … Julian Rösner, Senior Software Engineer

People Lead für drei Personen – kommt Julian als Senior Software Engineer da noch zum Coden? Im Interview zeigt er, dass das kein Problem ist und erklärt, warum Gummibärchen in den Kühlschrank gehören.

Ich mag die Kommunikation und den Austausch. Ich nehme selbst viel mit aus den Gesprächen, da ich zum Beispiel die Methoden der Kolleg:innen kennenlerne.

Hey Julian, Du bist nicht nur Senior Software Engineer (Entwickler) beim DigitalService – sondern gleichzeitig People Lead. Wie muss man sich das vorstellen?

Das stimmt. Neben meiner täglichen Arbeit im Engineering bin ich People Lead für drei Entwickler:innen. Das bedeutet, dass ich mich um klassische Führungsthemen wie Gehaltsgespräche, Planung von individuellen Auszeiten, etwa Urlaub oder Sabbaticals, sowie Gespräche zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung kümmere. Ich sehe die Rolle aber auch stark als unterstützende Coaching- oder Sparring-Position: In wöchentlichen Check-ins mit jeder Person sprechen wir über aktuelle Herausforderungen. Ich diskutiere mit ihnen Fragen, unter anderem zur Entwicklung des Unternehmens.

Klingt nach einiger Arbeit. Wie ist das Verhältnis zwischen People Lead und selbst als Engineer in den Projekten arbeiten?

Das variiert. Je nach Phase, in der sich die Personen gerade befinden, plane ich 45 bis 60 Minuten pro Person pro Woche ein. Insgesamt ist es also gut zu managen. Das Unternehmen legt Wert darauf, dass ich nicht aus der technisch praktischen Arbeit herauskomme, sondern immer noch viel im Projekt, aktuell im Bereich Steuern, arbeite.

Wie hast Du in diese Rolle gefunden?

In einem Entwicklungsgespräch mit meinem People Lead kam Ende 2022 heraus, dass ich ab 2023 dafür bereit bin, meine Erfahrung an andere weiterzugeben. Ich habe ab 2023 eine Person betreut, Anfang 2024 sind zwei weitere dazugekommen. So konnte ich mich auch in die Rolle reinfinden.

Auf einem Bildschirm ist Programiersprache zu erkennen.

Was hat Dir neben Erfahrung noch geholfen, damit das „reinfinden“ besser klappt?

Es gibt ein Betreuungssystem innerhalb des DigitalService. Alle People Leads haben jeweils einen People Partner aus dem Personalteam als Ansprechpartner:in. Wir haben regelmäßige Termine mit den Kolleg:innen, bei denen wir Fragen stellen können und die Unterstützung in kniffligen Situationen anbieten. Es gibt auch alle zwei Wochen eine Runde mit allen People Leads aus einer Disziplin, in der man sich austauscht. Ich nutze diese Angebote sehr regelmäßig.

Da Du nun seit einiger Zeit diese Doppelfunktion ausführst, scheint sie Dir zu gefallen. Was daran besonders?

Ich mag einfach die Kommunikation und den Austausch. Ich nehme selbst viel mit aus den Gesprächen, da ich zum Beispiel die Methoden der Kolleg:innen kennenlerne. Manchmal ist es mehr ein Coaching, manchmal ein Sparring. Außerdem bin ich einer der ersten Mitarbeiter des DigitalService und freue mich den Spirit, mit dem wir als junges Unternehmen damals angetreten sind, weiterzutragen.

Was ist dieser Spirit für Dich? Was macht ihn aus?

Wir versuchen Probleme wirklich zu lösen. Wir gehen sogar so weit, dass wir die Probleme zu unseren Problemen erklären und über sie hinaus Dinge besser machen wollen. Wir wollen unsere Projektpartner:innen dazu befähigen, selbst daran weiterzuarbeiten. Darum schauen wir nicht nur auf eine Lösung für ein bestimmtes Feld, sondern haben gleichzeitig den Blick dafür, wo wir auch außerhalb des Problems mit unserer Lösung helfen können.

Wie bist Du zum DigitalService gekommen? Was hast Du vorher gemacht?

Ich habe einen breiten Background. Studiert habe ich zuerst Wirtschaftskommunikation und dann Wirschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Informatik. Dann war ich als selbstständiger Softwareentwickler unterwegs, unter anderem mit einem Prototype-Fund-Projekt zu digitalen Identitäten. Auf den DigitalService bin ich durch das Fellowship Tech4Germany gekommen. Danach hatte ich weiterhin Kontakt zu Christina, die ich vom Fellowship kannte und heute unsere CEO ist. Als der DigitalService von ihr gegründet wurde, bin ich schnell an Bord gekommen – und in der noch jungen Organisation somit einer der Mitarbeitenden, der schon am längsten dabei ist.

Was macht die Arbeit als Software-Entwickler im DigitalService aus?

Als Engineer im DigitalService muss einem klar sein, dass man nicht nur in Front- oder Backend unterwegs ist, sondern dass das Einsatzfeld je nach Projektphase stark variiert. So bin ich als Engineer gerade in einer Discovery-Phase dabei. Dabei bin ich vor allem stark in der Konzeption des Produkts und Nutzendeninterviews beteiligt. Letztens habe ich einen Workshop zum Projektsetup mit Projektpartner:innen moderiert. So ist man vor allem Teammitglied und unterstützt dort, wo es notwendig ist.

Das klingt sehr vielseitig. Was hast Du zuletzt gelernt?

Wir hatten ein Team-Offsite, haben uns mit dem ganzen Unternehmen zur Strategie ausgetauscht. Da habe ich gelernt, wie unterschiedlich weit wir in den verschiedenen Projekten sind: Manchmal müssen wir noch viel lernen, in anderen Projekten haben wir schon viel gelernt und setzen das jetzt sehr gut um. Ich habe ein besseres Gefühl dafür bekommen, wann wir kurz vor einer Lösung stehen. Diese Entwicklung ist schön zu sehen.

Julian Rösner im Gespräch mit einem Kollegen.

Wenn Du gerade nicht bei der Arbeit bist, wie entspannst Du Dich?

Wenn ich zu Hause bin, dann lese ich viel, wandere oder arbeite an einem Bauprojekt innerhalb der Wohnung. Gerade ist das ein eigenes Regal für die Küche. Wenn ich während der Arbeit eine kurze Entspannungspause brauche, dann fülle ich sie meistens mit Gummibären.

Gummibären?

Ja! Das ist der beste Snack. Mein Tipp: Ins Eisfach legen vorher, dann sind sie noch besser.

Danke! Zuletzt stellen wir immer die Frage, welches Tier der DigitalService für Dich ist – etwa ein Gummibär?

Nein, das nicht. Für mich ist der DigitalService aus gleich drei Gründen ein Oktopus: Zum Ersten haben Oktopusse viele verschiedene Fähigkeiten, sie können viel schaffen. Zweitens hat jeder Arm des Oktopus ein eigenes Gehirn. Sie sind also über den ganzen Körper verteilt, arbeiten aber alle zusammen. Und drittens hat der Oktopus sogar drei Herzen – und man spürt wirklich immer wieder, dass die Mitarbeitenden des DigitalService mit sehr viel Herz bei der Sache sind.

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